DER SÜNDERCHOR
Die traumatisierte Hortensia, Tochter eines Burgschreibers, hilft dem Naumburger Meister, sein bedeutendstes Werk zu vollenden: die Stifterfigur Utas im Naumburger Dom. Im Jahr 1248 gab es kaum Informationen über Utas Leben – wie also soll der Künstler sie darstellen? Den Naumburger Meister, über den nichts außer seinen Werken überliefert ist, lassen die Schwestern als Matizo von Mainz lebendig werden. Mit viel Einfühlungsvermögen und Recherchearbeit bis in das kleinste Detail öffnen sie ein Fenster ins 13. Jahrhundert, und das fühlt sich an, als wäre man selbst dabei gewesen, bei den Querelen um die außergewöhnlichen, weil so gar nicht heiligen Skulpturen im Naumburger Dom. Claudia unterstreicht, dass der Roman von Ängsten und von Liebe erzählt. Von der einzigartigen Liebe zwischen Mann und Frau. Von der unbedingten Liebe einer Mutter. Von der Liebe zur Berufung, die alles andere im Leben dominiert. Vom schwungvollen, rauschhaften Antrieb, den Liebe zu geben vermag, aber auch von ihrer gewaltigen Zerstörungskraft.